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Presseerklärung des Landesverbandes Wissenschaftler in Bayern
28.12.2009
Die Sprecher des Landesverbandes Wissenschaftler Bayern (LWB) ermahnen als
Vertretungen der Konvente der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
der bayerischen Universitäten nachdrücklich zu mehr Sachlichkeit in der aktuellen
Diskussion bezüglich der Umstellung der universitären Studiengänge von Diplom-
/Magister- hin zu Bachelor-/Masterstudienabschlüssen.
Die Kommentare zu den aktuellen Studentenprotesten sollten von einseitigen und
pauschalen Schuldzuweisungen Abstand nehmen, so wie sie jüngst von einigen der
Politiker wie beispielsweise vom Präsidenten der Kultusministerkonferenz, Wissenschaftsminister
Henry Tesch, Mecklenburg-Vorpommern, an die Adresse der Universitäten
und Hochschulen vorgebracht wurden. Dies ist keine gute Basis für die von
Studentenseite zu Recht geforderten Gespräche zum Überdenken einzelner Strukturen
des Bachelor-/Mastersystems. Es waren doch die Bildungspolitiker von Bund und
Ländern in den vergangenen Jahren, die die Rahmenbedingungen vorgaben und die
Hochschulen unter hohen Handlungs- und Zeitdruck setzten! Die Politik hat schließlich
die Totalumstellung der bis dahin durchaus erfolgreich durchgeführten Lehre hin
zu den modularisierten Studiengängen bis spätestens zum Jahr 2010 gefordert.
Diesen einmaligen Kraftakt der Umstellung von mehreren Tausend Studiengängen
haben die deutschen Universitäten in der weitaus überwiegenden Zahl der Studienfächer
angesichts des enormen Zeitdrucks hervorragend geschafft. Durch großes
Engagement der Beteiligten und den Einsatz von Studienbeiträgen gelingt es den
Universitäten in Bayern, die Studien- und Betreuungsbedingungen vielerorts zu verbessern.
Allerdings stellt es sich heraus, dass die Umstellung der Studiengänge in
mehreren Punkten zu erheblichen Problemen geführt hat. Insbesondere ist die Modularisierung
mit einer Fülle von Einzelprüfungsnachweisen verbunden und hat so zu
einer permanenten Prüfungssituation vom ersten bis zum letzten Semester geführt.
Dies ist nicht nur für Studierende wie Lehrende mit einem erheblichen Mehraufwand
verbunden, sondern hat grundlegend auch die Form des Studierens geändert. Hier
müssen dringend von Seiten der Wissenschaftspolitik wie der Hochschulleitungen
neue Regeln aufgestellt werden. Für eine erfolgreiche Umsetzung der neuen
Bachelor-/Masterstudiengänge sind darüber hinaus angesichts der zusätzlichen Aufgaben
auch zusätzliche Personalkapazitäten unerlässlich. Bei diesen Punkten haben
die Studierenden unsere volle Unterstützung.
26. November 2009
Landesverband Wissenschaftler in Bayern (LWB)
Kontakt:
- Bernhard Emmer
- Sprecher des LWB
- Tel. 0152/01587493
- E-Mail: emmer@lmu.de
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